Traditions, Utopias, Deconstruction – Concepts of the Social State in the Eastern Bloc (1945-1990)

Sabine Hering, Universität Siegen

Abstract

The welfare state concepts in Eastern Europe under state socialism (1945-1990) were based on the conviction that only the state was responsible for solving all social problems. The 'bourgeois' manners of individual care were substituted by general measures in the field of labour- and family politics, as well as urban development. The experience showed however that this way of substitution was an illusion, because certain target groups were still in need of help (for example ill or handicapped children and adults, elderly people etc). Nevertheless, most of the Eastern European countries - with the exception of Yugoslavia - decided to abolish the existing forms of professional social work and the training for social workers. Instead, they invented 'surrogate structures' to manage the care for the 'needy': Various institutions and occupational groups (schools, hospitals and ambulances, employees groups etc.) took over the tasks of social workers and were trained to fulfil this as a kind of 'social practice'.

Therefore, it is wrong to claim that social work was completely abolished under state socialism, But: as social work 'as such' did not exist any longer, it is more reasonable to speak of welfare state concepts, including social policy on one hand, and non- or paraprofessional social practice on the other. To characterize the effect of these welfare state concepts three parameter of interpretation seem to be useful: 'traditions', 'visions', and 'deconstructions' - embedded in a system of repression as well as incentives.

Traditions: The huge 'social laboratory' that was installed was not a totally new one - it still carried on the heritage of the bygone: some bourgeois traces as well as elements out of the fascist heritage and -last but not least - the traditions of their own socialist movement.

Visions: The socialist traditions included visions of social justice, the creation of a 'new mankind', a classless society, the end of exploitation and a peaceful living together of all people. Although the 'real existing socialism' has destroyed most of these visions, the power of these utopian ideas has outshined a lot of the every day’s misfortune and injustice for quite a long time.

Deconstructions: The term of 'deconstruction' has a threefold meaning: the deconstruction of professional welfare, the deconstruction - in the sense of reinterpretation - of the socialist ideals such as social justice and social security, making an instrument of inclusion and exclusion out of it. And the deconstruction that is necessary to free the history of social work under state socialism from the prejudices and distorting practices, from both sides, the east and the west.

In the contribution these three parameter of interpretation are applied on the following issues: The gaps in the 'overall system' of social security; working morale and education for work; mass organisations as an instrument of egalitarianism and general prevention; de-professionalisation by 'surrogating' social work; the 'transparent client'; church as refuge or 'state organ'; women’s politics as bio-politics.

 

Die Sozialpolitik war das dominierende Element, das - in Kombination mit einer nachgeordneten de-professionalisierten sozialen Praxis - die Sozialstaatskonzepte in den Ländern des 'Ostblocks' nachhaltig geprägt hat. Der Versuch, die 'soziale Frage' durch diese Konstellation nach dem Vorbild der Sowjetunion zu lösen, ist jedoch nur teilweise gelungen: Die flächendeckend konzipierten sozialpolitischen Maßnahmen erwiesen sich als lückenhaft, und der Abbau ebenso wie die Verlagerung von individuellen sozialen Hilfen führten zu neuen Problemkonstellationen. Das damit unter den Vorzeichen des Staatssozialismus entstandene 'soziale Laboratorium' litt aber nicht nur an den Folgen der Entprofessionalisierung der sozialen Hilfen, sondern war auch durch politische Vorgaben zur Klassifizierung, Kategorisierung und Normierung belastet.  [2]

Den mit diesen Maßnahmen verbundenen Repressalien stand ein System von Anreizen gegenüber, das drei Schwerpunkte aufwies: Die Gratifizierung 'verdienter Genoss/innen' und die Vergünstigungen, die im Rahmen der Massenorganisationen und der Familienpolitik angeboten wurden. Die Massenorganisationen boten Freizeit- und Kulturprogramme, 'Partisanen' und 'Helden der Arbeit' genossen ebenso wie ihre Familien eine ganze Reihe von mehrheitlich als unangemessen empfundenen Privilegien.  [3] Innerhalb des besonders bedeutsamen Bereichs der Familienpolitik  [4] wurden die Anreize so gesetzt, dass sie den wechselnden Zielen (Gleichberechtigung von Mann und Frau, Steigerung der Arbeitsleistung, Bevölkerungspolitik) dienten: Während anfänglich die Gleichberechtigung und die Arbeit im Vordergrund standen, sollten in den Folgejahren die Geburtenraten - nach teilweise schweren Rückgängen in den 1960er Jahren - durch eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen (Mutterschaftsprämien, Kinderbetreuung) gesteigert werden, die von Lynne Haney als Elemente eines 'maternalistischen Wohlfahrtsstaates' bezeichnet worden sind.  [5]

Über die Anfänge und die weiteren Entwicklungen der Sozialstaatskonzepte des Ostblocks ist bisher relativ wenig geforscht und veröffentlicht worden - die 45 Jahre des sozialistischen Wohlfahrtssystems vom Kriegsende bis zum Zusammenbruch des Ostblocks sind bis heute eher Gegenstand ideologisch geprägter als wissenschaftlich motivierter Darstellungen gewesen.  [6] Dagegen haben die Publikationen über den Transformationsprozess in Folge der Wende von 1989 inzwischen einen so großen Raum innerhalb der Literatur zu Ost- und Südosteuropa eingenommen, dass Maria Todorova und Stefan Troebst ('Remembering Communism')  [7] bereits über das Phänomen 'transitology enterprise' spotten.  [8] Tatsächlich ist dieser Terminus, der auf das Prozesshafte der Entstehung und des Niedergangs des Staatssozialismus gerichtet ist, zwar dazu geeignet, die der Transformation zugrunde liegenden Veränderungen interdisziplinär zu beschreiben, er tut dies aber eher tautologisch als analytisch.

Insgesamt ergibt sich aus der neueren Literatur das Bild einer eher uneinheitlichen Entwicklung in den einzelnen Ländern des Ostblocks, die trotz bestimmter Prägungen und ideologischen Vorgaben durch die UdSSR in deutlicher Abhängigkeit von den jeweiligen ökonomischen, kulturellen und auch kirchlichen Gegebenheiten ihre Eigenarten bewahrt haben.  [9]

Vor allem die Befunde, die zu dem Zeitraum 1945 bis 1960 aus dem Projekt 'Geschichte der Sozialen Arbeit in Osteuropa 1900-1960' hervorgegangen sind  [10] , bilden wichtige Anknüpfungspunkte für das Verständnis der Transformationen des Wohlfahrtsstaats in der Zeit des Staatssozialismus. Sie enthalten zahlreiche Hinweise darauf, dass die These, im Staatssozialismus osteuropäischer Prägung habe es keine Formen der Sozialen Arbeit gegeben, falsch ist. Sie zeigen aber auch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Angebote auf diesem Gebiet und widerlegen damit ebenfalls die weitere These von der Einheitlichkeit des Ostblocks unter sowjetischem Einfluss. Vor allem aber fordern sie die Präzisierung und Konkretisierung von Erkenntnissen heraus, die aufgrund der bisherigen Forschungen nur allgemein oder hypothetisch über die Beschaffenheit des Ostblocks aufgestellt worden sind und die sich in erster Linie auf die Bereiche 'Kollektivierung', 'soziale Kontrolle' und 'biopolitics' (Foucault) beziehen.  [11]

Die Gewinnung entsprechender weitergehender Erkenntnisse über die 'Soziale Arbeit' im Staatssozialismus erfordern andere Fragestellungen und auch andere methodische Zugängen, als dies bezüglich der Strukturen und Formen der 'bürgerliche Wohlfahrtspflege' der Fall ist: Vor allem scheint es sinnvoll zu sein, von dem Begriff der 'Sozialen Arbeit' Abstand zu nehmen und stattdessen von Sozialstaatskonzepten zu sprechen, um der für den Staatssozialismus spezifische Komposition aus Sozialpolitik auf der einen Seite und sozialer Praxis auf der anderen Seite Rechung zu tragen.

Denn: die Wahl der beiden Termini 'Sozialpolitik' und 'soziale Praxis' trägt dem Umstand Rechnung, dass die Gegenstandsbereiche, um die es bei der Analyse der Wohlfahrtsstrukturen geht, eher oberhalb und unterhalb dessen angesiedelt sind, was gemeinhin als 'Soziale Arbeit' bezeichnet wird: Während die sozialpolitische Ebene Strukturen und Maßnahmen beinhaltet, die der Sozialen Arbeit durch gesetzliche Vorgaben und die Setzung von Rahmenbedingen übergeordnet sind, soll der Begriff der 'sozialen Praxis' alle diejenigen Angebote und Arbeitsfelder kennzeichnen, die unterhalb der Ebene der professionellen Sozialen Arbeit (etwa in Vereinen, Betriebsgruppen und Kirchengemeinden) für Benachteiligte und Interessierte zur Verfügung gestanden haben.

Während also in den bürgerlichen Sozialstaatskonzepten die drei Ebenen 'Sozialpolitik', 'professionelle Soziale Arbeit' und 'ehrenamtliche soziale Praxis' eine mehr oder weniger aufeinander abgestimmte Einheit bilden, ist es ein Kennzeichen des Staatssozialismus, dass durch den Wegfall der mittleren Ebene den beiden anderen Ebenen, d.h. der Sozialpolitik und der sozialen Praxis, eine besondere Bedeutung zukommt.

Obwohl die Sozialstaatskonzepte des 'Ostblocks' idealtypisch eindeutig auf dem Primat der staatlichen Sozialpolitik beruhten, haben die Versuche zur Realisierung dieses Ansatzes relativ schnell gezeigt, dass man die traditionellen Formen der Wohlfahrtspflege mit ihren auf individuelle Hilfekonzepte ausgerichteten professionellen Standards keinesfalls durch zentral gelenkte strukturelle Maßnahmen überflüssig machen konnte. Die Erfahrung, dass dies generell nicht möglich ist, weil bestimmte Zielgruppen ('schwererziehbare' Kinder, Behinderte, Alte etc.) der spezialisierten individuellen Hilfe bedürfen, hat die Verantwortlichen - mit Ausnahme Jugoslawiens - jedoch nicht dazu motiviert, an den professionellen Formen Sozialer Arbeit festzuhalten oder zu diesen zurückzukehren.

Stattdessen wurden - angesichts der nach wie vor bestehenden Notwendigkeit, für bestimmte Zielgruppen und Krisensituationen Hilfeleistungen anzubieten - auf der Ebene der sozialen Praxis 'Surrogatstrukturen' entwickelt: Die mit der (nicht mehr existenten) 'Sozialen Arbeit' verbundenen Aufgaben wurden im Rahmen eines umfassenden Deprofessionalisierungsprozesses auf verschiedene benachbarte Bereiche (Kindergärten, Betriebsgruppen, Schulen, medizinische Ambulanzen etc.) verteilt: Die dort tätigen fachfremden Berufsgruppen wurden dafür geschult, unterschiedliche Formen sozialer Praktiken (Beraten, Pflegen, Erziehen, Anleiten etc.) auszuführen.

Diese allgemein verbreiteten Formen der Tätigkeit werden von mir als 'sozialen Praxis' bezeichnet, um all das zu umreißen, was unterhalb der sozialpolitischen Maßnahmen an individueller Hilfe erfolgt ist, Der Begriff ist damit - bezogen auf die Sozialstaatskonzepte im Staatssozialismus - ebenso angemessen und eindeutig zu operationalisieren wie der Terminus der 'Sozialpolitik'. Beide Begriffe zusammengenommen ermöglichen die Analyse der damals erfolgten sozialen Maßnahmen und Hilfen ohne - wie es bei den Bezeichnungen 'Wohlfahrt' oder 'Soziale Arbeit' der Fall wäre - a priori auf einen 'Grundwiderspruch' zu stoßen.

Die Sozialstaatskonzepte des Ostblocks zu verstehen, setzt also voraus, sich mit den Widersprüchlichen einer Komposition aus Sozialpolitik und sozialer Praxis auseinander zu setzen, die in der Phase des Staatssozialismus in einem Spannungsfeld von 'Fürsorgediktatur' und 'Zukunftsgesellschaft' angesiedelt war. Aus dem Spektrum der damit verbundenen Problemkomplexe sollen sieben unterschiedliche Themenbereiche herausgehoben werden.

Die Lücken im 'flächendeckenden' System der Sozialversicherung

Durch die Lösung des 'Hauptwiderspruchs' die definitive Lösung der sozialen Probleme des 20. Jahrhunderts bereit zu halten, war (im Kontrast zu den angeblich nur 'kosmetischen Eingriffen' der bürgerlichen Wohlfahrt) eine der großen Verheißungen des Sozialismus. Deshalb ist es von immenser Bedeutung gewesen, den Nachweis liefern zu können, dass Armut und Arbeitslosigkeit Folgeprobleme des Kapitalismus seien, die es im Sozialismus nicht mehr zu geben brauche. Wieweit dies gelungen ist bzw. aufgrund der ökonomischen Rahmenbedingungen gelingen konnte - und ob es überhaupt in aller Konsequenz gelingen sollte, ist eine Frage, die bisher weitgehend unbeantwortet geblieben ist.

Ganz sicher hatten die Sozialversicherungssysteme jedoch auch die Funktion, Inklusion und Exklusion bezüglich der Privilegierung unterschiedlicher Gruppierungen innerhalb der Bevölkerung zu steuern.  [12] Denn dem öffentlich propagierten Postulat der Gleichheit standen ganz offensichtlich erhebliche Lücken im sozialen Netz gegenüber. In Bezug auf dieses Phänomen sind drei Themenbereiche von besonderem Interesse: Die Legitimation der neu geschaffenen Ungleichheit innerhalb der 'klassenlosen Gesellschaft'; die Strategien ('Listen der Armen'  [13] ), welche die Menschen haben, um mit den Folgewirkungen der 'neuen Armut' umzugehen; und die Formen der Korruption, die im Falle mangelnder Privilegierung erforderlich waren, um im Notfall Zugang zu überlebenswichtigen Hilfen zu bekommen.

Arbeitsmoral und Arbeitserziehung

Da 'der arbeitende Mensch' im Sozialismus das Symbol der Sinnhaftigkeit schlechthin darstellt, hat 'die Arbeit' folgerichtig nicht nur einen hohen sozialisatorischen, sondern auch einen 'therapeutischen' Stellenwert innerhalb der Ostblockstaaten gehabt. Das von den kommunistischen Parteien aller Länder des 'Ostblocks' etablierte Arbeitsethos war ideologisch entsprechend stark aufgeladen. Die Folge dieses Grundsatzes war auf der einen Seite 'das Recht auf Arbeit', auf der anderen Seite aber auch die 'Verpflichtung zur Arbeit' - im Extremfall sogar die Kriminalisierung einzelner Personen aufgrund sog. Arbeitsunwilligkeit.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie sich diese ideologischen Rahmenbedingen auf den Umgang mit 'Asozialen', 'Parasiten' und Prostituierten ausgewirkt haben: Inwieweit wurde die im Grundsatz allgemeingültige Rechtsprechung auch auf Personen angewandt, die in so existentieller Weise gegen ihre sozialistische 'Bestimmung des Menschseins' verstießen? Welche Strafen wurden gegen sie verhängt - welche Resozialisierungsmaßnahmen wurden ihnen angeboten? Und: welche Wirkung erhoffte man sich durch ihre Ausgrenzung auf die Loyalitätssicherung innerhalb der 'Mehrheitsbevölkerung'?

Massenorganisationen als Instrument der Egalisierung und Generalprävention

Die zwangsweise Zusammenfassung aller existierenden Formen und Ausrichtungen von Organisationen zu Massenorganisationen gilt als ist ein Spezifikum moderner Diktaturen. Trotz der am Ende des Zweiten Weltkriegs vorliegenden Erfahrungen mit dem Instrument der Massenorganisation als Teil der faschistischen Herrschaftssysteme haben die Staaten des Ostblocks - unter Verweis auf die eigenen älteren Traditionen - nicht gezögert, ihrerseits ähnliche Strukturen zu errichten.

Kritische Analysen der sozialistischen Massenorganisationen betonen ihre Funktion als Egalisierungsinstrumente - vor allem aufgrund ihrer einseitigen politischen Instrumentalisierung der Jugend und der Nivellierung aller demokratischen Differenzierung - etwa im Bereich der Gewerkschaften und der Frauenorganisationen etc.  [14]

Obwohl ich diese Kritik teile, ist es nicht nur eine dialektische Fingerübung, Massenorganisationen auch unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten - nämlich unter dem ihrer generalpräventiven Wirkung: Die Einbeziehung großer Teile der Bevölkerung in staatstragende Organisationen hat mit Sicherheit nicht nur ihrer Kontrolle und politischen Gleichschaltung gedient, sondern - beabsichtigt oder unbeabsichtigt - auch ihrer Einbettung in tragfähige soziale Zusammenhänge. Diese sollten zwar in erster Linie jegliche Form der Individualisierung verhindern, haben aber auch negativen Auswüchsen der Vereinzelung entgegen gewirkt. Der Umstand, dass ehemalige Bürger/innen des Ostblocks nach der Wende vor allem den verloren gegangenen engen sozialen Zusammenhängen nachgetrauert haben, bestärkt mich in dieser Annahme.

Dass die meisten Jugend- und Frauenorganisationen ebenso wie beispielsweise die 'Vaterländische Front' in Bulgarien wichtige soziale Aufgaben übernommen haben, die u.a. im Bereich der Gemeinwesenentwicklung und im Schiedswesen ('Ombudsleute') lagen, scheint mir in diesem Zusammenhang ein weiterer wichtiger Hinweis auf die besonderer Bedeutung der Massenorganisationen für die Lösung sozialer Aufgaben gewesen zu sein.

Die Deprofessionalisierung: Residualbereiche 'Sozialer Arbeit' und Surrogatstrukturen sozialer Praxis

Bereits bei der Gründung der UdSSR 1917, verstärkt jedoch bei der Errichtung eines kommunistischen Ostblocks in den Jahren nach 1945, trafen die führenden Parteien im sozialen Sektor weitgehend auf gut ausgeprägte Formen einer professionalisierten bürgerlichen Wohlfahrtspflege. Die ideologisch begründete Ablehnung dieser vorgefundenen individualisierenden Hilfeformen schlug sich im systematischen Abbau der privaten Wohlfahrtseinrichtungen und dem Umbau des staatlichen Sozialversicherungssystems nieder.

Die Vorstellung, individuelle Hilfen gänzlich überflüssig machen zu können, hat sich - wie anfangs bereits bemerkt - allerdings sehr schnell als Illusion erwiesen, weil die Betreuung von Alten, Behinderten, Waisen und 'schwererziehbaren' Kindern nach wie vor spezifische Hilfeleistungen erforderten, für die jetzt neue Formen des Angebots gefunden werden mussten. Anstelle der bisher in diesem Bereich wirksam gewordenen 'Sozialen Arbeit' wurden deshalb 'Surrogatstrukturen' geschaffen, d.h. es wurde durch Verlagerung der sozialen Aufgaben auf andere Berufsgruppen ein para-professioneller Ersatz geschaffen.

Die ja nach wie vor existierenden Kindergärtnerinnen, Gemeindeschwestern, Pionierleiterinnen, 'Aktivistinnen' und Lehrerinnen wurden in Lehrgängen auf die Aufgaben vorbereitet wurden, die in Ermangelung einer institutionalisierten Sozialen Arbeit von ihnen bewältigt werden mussten. Besondere Beachtung verdient in diesem Zusammenhang die in den Betrieben erfolgte Beratung und Betreuung in Krisen, welche teilweise den Charakter von Selbsthilfegruppen hatte, teilweise aber auch Formen einer säkularisierten 'Seelsorge' hervor gebracht hat.

Der 'gläserne Klient'

Die 'Stasi-Problematik' des Ostblocks ist - vor allem in Bezug auf die DDR - umfangreich dokumentiert und ausgiebig diskutiert worden. Weniger Beachtung hat der Umstand gefunden, dass es 'informelle Mitarbeiter' nicht nur bei den offiziellen Organen der Staatssicherheit gegeben hat, sondern dass auch die in unterschiedlichen sozialen Bereichen tätigen Helfer/innen, vor allem aber die in den Dörfern eingesetzten Gemeindeschwestern dazu angehalten wurden, Informationen über die Bevölkerung zu sammeln und an übergeordnete Stellen weiter zu geben.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, auf welche Bereiche sich diese Recherchen bezogen haben. Handelte es sich bei der Datenerhebung lediglich um Aufklärung über Einstellungen und Verhaltensweisen in den Bereichen der Hygiene, der Eßgewohnheiten, Erziehungsstile etc. - oder auch um die Erfassung der sozialen Kontakte und politische Überzeugungen? Interessant ist auch die Frage, welcher Nutzung die dabei gesammelten Daten zugeführt wurden und welchen Einfluss die 'Rechercheure' darauf hatten. Auch wenn wir davon ausgehen können, dass es so etwas wie ein Zeugnisverweigerungsrecht der Betreuer/innen zugunsten ihrer Klientel nicht gegeben hat, so ist es doch von Interesse zu erfahren, mit welchen Mitteln diese Form der Bespitzelung durchgesetzt wurde und ob sie - gerade in einem Bereich, in dem es um die persönliche Fürsorge für den Menschen geht - zu Loyalitätskonflikten geführt hat.

Die Kirche als Zufluchtsort und 'Staatsorgan'?

Kirche und Religiosität haben in den einzelnen Ländern des 'Ostblocks' ganz unterschiedliche Bedeutungen gehabt. Das liegt zum einen an der Vielfalt der existierenden Glaubensrichtungen - zum anderen an der Unterschiedlichkeit der Arrangements, welche etwa von Seiten der orthodoxen oder der katholischen Kirche mit den jeweiligen Regierungen in den einzelnen Ländern getroffen wurden.

Unumstritten ist der Umstand, dass die immense Bedeutung, welche die Kirchen und Gemeinden für die Gründung sozialer Einrichtungen und die Durchführung von karitativen Hilfsaktionen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehabt haben  [15] , nach 1945 fast vollständig verloren gegangen ist. Wie alle anderen privaten Hilfsorganisationen - mit Ausnahme des Roten Kreuzes - mussten die Kirchen dieses Feld weitestgehend räumen.

Relativ unerforscht ist demgegenüber, welche inoffiziellen oder illegalen sozialen Aktivitäten weiterhin auf Ebene der Gemeinden oder durch die verbliebenen öffentlich wirksamen Organe der Kirche ausgeübt wurden.

Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Kirche auf sozialem Gebiet nicht nur Gegenmacht, sondern auch der verlängerte Arm der kommunistischen Partei war, so bleibt bislang die Frage offen, in welcher Weise sich dies in den einzelnen Ländern auf die soziale Situation der Bevölkerung ausgewirkt hat und welche Rolle die Unterschiedlichkeit der Konfessionen dabei gespielt hat.

Frauenpolitik und Biopolitik im Zeichen des 'Fortschritts'

Die Frauenpolitik stand - selbstverständlich nicht nur - im Staatssozialismus im Fadenkreuz zwischen den Erfordernissen der Reproduktion auf der einen Seite und den Zwängen zur Steigerung des 'Bruttosozialprodukts' auf der anderen Seite - und auch hier waren die jeweiligen Akzente der politischen Steuerung in die eine oder andere Richtung in erster Linie abhängig von der wirtschaftlichen Konjunktur. Dieser Befund (Frauen als 'Reservearmee') ist so trivial, dass er kaum noch ein tiefer gehendes Forschungsinteresse zu wecken vermag.

Interessanter ist der Umstand, dass sich auch im Staatssozialismus Bevölkerungspolitik und Wirtschaftspolitik mit ihren jeweiligen Interessen zwar vordergründig kontrovers gegenüber standen, dass beide aber durch eine gemeinsame übergeordnete Idee verbunden werden sollten: Die Idee vom 'Neuen Menschen'.  [16] Dieser 'Neue Mensch' sollte vor allem durch Erziehung geschaffen werden und sich dadurch von dem 'vollkommenen Menschen' unterscheiden, der als das (nicht immer nur verabscheuungswürdige) Resultat der Eugenik galt.  [17]

Die tatsächliche Lösung für die Schaffung des 'Neuen Menschen' wurde im Staatssozialismus jedoch in dem gelungenen Zusammenspiel 'der Frau' und der 'Sozialfürsorge' gesehen. Denn: 'Die Frau' spielte die zentrale Rolle, soweit es um die weibliche Domäne des Gebärens, Erziehens und Vorbildgebens ging; die für die Biopolitik funktionalisierte Sozialfürsorge dagegen hatte bei den sozialmedizinischen und sozialarbeiterischen Aufgabe der Förderung, Auslese und Ausgrenzung die Federführung. Dass die Verantwortlichen in einigen der Ostblockländer - trotz des Grundsatzes, dass der Neue Mensch das Resultat einer sozialistischen Erziehung zu sein habe - zeitweilig auch nicht vor explizit eugenisch ausgerichteten Programmen zurück geschreckt sind, stellt also keineswegs nur die Ausnahme von der Regel dar.  [18]

Traditionen, Utopien, Dekonstruktionen

Die Begriffe 'Traditionen, Utopien, Dekonstruktionen' stellen Leitbegriffe dar, welche der Einordnung und Interpretation der oben angeführten Themenbereiche dienen. Sie sollen es erleichtern, den historischen Kontext der Sozialstaatskonzepte in der Phase des Staatssozialismus sowohl in seinen ideengeschichtlichen, als auch in seinen ökonomisch-strukturellen Dimensionen in den Blick zu nehmen.

Der Begriff der 'Traditionen' soll den Umstand verdeutlichen, dass es bei der Entwicklung der Sozialstaatskonzepte des Ostblocks überwiegend um - mehr oder weniger widerwillig, teilweise auch bereitwillig übernommene - Traditionen und Erbschaften aus der 'Vergangenheit' gegangen ist. Die Elemente, die dabei zum Zuge kamen, stammten sowohl aus der 'bürgerlichen Vergangenheit' (z.B. Kinderschutz, Einzelfallhilfe oder 'Settlements'), aus der 'faschistischen Vergangenheit' (wie Massenorganisationen und Biopolitik), teilweise aber auch aus den Programmen und Praktiken der kommunistischen Parteien der einzelnen Länder vor 1945 (Rote Hilfe, Kinderfreunde etc.). Dass viele Ideen und Maßnahmen nicht nur einer politischen Richtung zuzuordnen sind, sondern - wenn auch in unterschiedlicher Gestalt - in fast allen Lagern zu finden waren, macht den Rückbezug auf die Traditionen zwar komplizierter, verweist aber gleichzeitig auch auf die reale Komplexität der Geschichte der Wohlfahrtspflege. Trotz dieser mangelnden Eindeutigkeit, ist es von großer Bedeutung, sich dieser Traditionen im Sinne einer 'path dependency' zu vergewissern, weil sich die - weder mit der 'östlichen' Ideologie noch mit der 'westlichen' Überlieferung in Übereinstimmung befindliche - Vielfalt der Sozialstaatskonzepte im Staatssozialismus nur auf der Grundlage dieser Vielfalt und Vermischung der Traditionen deuten lassen.

Der zweite Begriff, der sich für das Verständnis der Sozialstaatskonzepte im Staatssozialismus als bedeutsam erwiesen hat, ist der Begriff der 'Utopie'. Die aus der Geschichte der Arbeiterbewegung stammenden Utopien der sozialen Gerechtigkeit, des Endes der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, der klassenlose Gesellschaft, der Enteignung des Großkapitals und des friedlichen Zusammenlebens aller Völker sind zwar fast ausnahmslos dem Stalinismus und den Praktiken des 'real existierenden Sozialismus' zum Opfer gefallen, aber sie haben bis hinein in die im Westen lebende Generation der 68er große Strahlkraft gehabt. Deshalb waren diese Utopien auch in der Lage, in den Augen der Bevölkerung das tatsächliche Unrecht und die zahllosen Mißstände im Ostblock - zumindest zeitweilig - zu überstrahlen. Die Vorstellung einer Gesellschaft, in der Soziale Arbeit überflüssig ist, weil alle eine Arbeit und eine Wohnung haben, weil alle die Schule besuchen, eine Ausbildung erhalten und in den Genuss eines kostenlosen Gesundheitswesens kommen - war in der Tat bestechend. Nur: es war die Vorstellung einer Gesellschaft, wie sie hätte sein sollen, die aber in der Realität ganz anders war. Die Metamorphose von der Utopie zu einem Traum, der sich nicht hat verwirklichen lassen, ist deshalb zu einem der subjektiv wie objektiv wichtigsten Konstruktionselemente der Sozialstaatskonzepte auf der einen Seite und ihres Wandels zwischen 1945 und 1990 auf der anderen Seite geworden.

Letztlich gehört der Begriff 'Dekonstruktionen' zu den Termini, die - in unterschiedlichem Wortsinn - die Befunde zu den Sozialstaatskonzepten des Ostblocks zu erhellen vermögen. Dabei geht es zunächst um die Bedeutung Dekonstruktion = Abbau. Wie anfangs bereits erwähnt bin ich nicht der Auffassung, dass die Regierungen im Osten die 'Soziale Arbeit' in Bausch und Bogen abgeschafft haben. Dennoch ist sehr viel von dem abgebaut, eben dekonstruiert worden, was an professionellen Strukturen zuvor vorhanden gewesen ist. Damit hat auch ein Abbau von 'Lebensqualität' auf Seiten der Hilfsbedürftigen stattgefunden. Das, was an 'Surrogatstrukturen' anstelle der professionellen Sozialen Arbeit erwickelt worden ist, hat mit Sicherheit nicht den Standards genügt - und auch nicht genügen sollen - die vorher in den entsprechenden Handlungsfeldern üblich waren. Der Ersatz der mehrjährigen Ausbildung zum sozialen Beruf durch Lehrgänge und Kurse hat deshalb den bedeutsamsten Einschnitt im Vergleich zur Sozialen Arbeit vor 1945 und nach 1990 dargestellt, er hat aber die 'Soziale Arbeit' nicht gänzlich zum Erliegen gebracht.

Es geht aber auch um die Dekonstruktion eigener 'sozialistischer' Ansprüche im Sinne einer Umdeutung, die wir bei der Betrachtung der Sozialstaatskonzepte im Staatssozialismus nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Die Umdeutung der allumfassenden Wohlfahrtsstaatsidee zugunsten der Hegemonie eines Staates, der das Recht auf soziale Sicherheit verkündet, aber nur unter der Prämisse absoluter politischer Loyalität und der Zugehörigkeit zu bestimmten ethnischen und sozialen Gruppierungen gewährt, ist nur allzu offensichtlich geworden. Aber auch die Abkehr von den sozialistischen Ideen zur Gleichberechtigung der Frau, zum freien Schwangerschaftsabbruch und zum egalitären Zugang zu Bildung und Berufstätigkeit zugunsten einer stabilen Familien- und Arbeitsmarktpolitik markiert eine Entwicklung, welche auch im Kontext des widersprüchlichen Umgangs mit den Traditionen zu interpretieren ist: Der Sozialismus hat sich in der Praxis gewandelt - und seine traditionellen Forderungen sind der an Macht und Kontrolle ausgerichteten politischen Wirklichkeit angepasst worden.

Um Umdeutung geht es auch bei der letzten Sinngebung des Begriffs 'Dekonstruktionen': Es geht um die Umdeutungen, die notwendig sind, um aus den - der Zeit des 'Kalten Krieges' entstammenden - Selbst- und Fremddarstellungen die soziale 'Wirklichkeit' herauszufiltern, welche durch die jeweilige Umsetzung der Sozialstaatskonzepte in den Ländern des Ostblocks entstanden ist. Denn die Akten sind diesbezüglich ebenso trügerisch wie die Erinnerungen der Beteiligten, weil sie - bewusst oder unbewusst, damals bereits oder nachträglich - die Wirklichkeit dem angepasst haben, wie sie ein sollte, oder wie hätte sein können. Dem 'kritischen' Blick vom Westen her ist es demgegenüber selten gelungen, hinter die Kulissen zu schauen und die Voreingenommenheit zu überwinden.

Die Rekonstruktion dessen, was in der Zeit des Staatssozialismus im Ostblock anstelle der Sozialen Arbeit praktiziert wurde, erfordert deshalb die sorgsame Dekonstruktion aller vorgefundenen Aussagen und Dokumente. Sie erfordert die - im Dialog mit den Beteiligten erfolgende - Freilegung von Schichten der Wirklichkeit, über deren jeweilige Bedeutung diskursiv Klarheit hergestellt werden muss. Das ist eigentlich bei der historiographischen Arbeit immer so, aber bezüglich der spezifischen Verwerfungen und Verschüttungen im Bereich der Sozialstaatskonzepte des Ostblocks sehen wir uns vor besondere Herausforderungen gestellt.



[1] Dieser Beitrag basiert auf einem Antragstext, welcher 2006 der VolkswagenStiftung vorlegt wurde. Für die Anregungen dazu habe ich Roxana Cheschebec, Elena Iarskaia-Smirnova, Kristina Popova, Pavel Romanov, Dorottya Szikra und Darja Zavirsek zu danken.

[2] Kristina Popova stellt diese Formen der Klassifizierung, Kategorisierung und Normierung beispielhaft in ihrem neuen Beitrag anhand der Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Sozialfürsorge nach dem 9. September 1944 in Bulgarien dar (Popova 2006).

[3] Diese Privilegien finden u.a. in Hering/Waaldijk 2006, S. 60-64 und bei Hübner/Kleßmann/Tenfelde (2005) Erwähnung.

[4] Am Beispiel Bulgariens ist hier die Analyse von Ulf Brunnbauer (2005) wegweisend.

[5] vgl. hierzu das Buch von Lynne Haney über die Familienpolitik in Ungarn (2002).

[6] Typische ideologisch geprägte Publikationen aus der DDR und der BRD aus den Jahren 1960-1989 sind z.B. Friedrich (1950), Reichert (1967) oder Manz/Winkler (1979). Die wesentlich aussagekräftigere anglo-amerikanischen Forschung hat sich vor allem auf die UdSSR, weniger auf die übrigen Länder des Ostblocks bezogen, vgl. Alt/Alt (1959), George/Manning (1980), Hyde (1974), M. Kaser (1976), Madison (1968), Osborn (1970). Die genannten Arbeiten haben sich in erster Linie mit der Analyse des Sozialversicherungssystems und dem Gesundheitswesen befasst.

[7] Forschungsprojekt der VolkswagenStiftung: Remembering Communism: Methodological and Practical Issues of Approaching the Recent Past in Eastern Europe, Laufzeit 2006-2009.

[8] Vgl. u.a. Adam (1991), Esping-Andersen (1996) und Tóth/Gábor (1991).

[9] Vgl. Deacon (1992), Pascall/Manning (2000).

[10] Vgl. Schilde/Schulte (2005) und Hering/Waaldijk (2006).

[11] ebenda

[12] Die Formen der Ausgrenzung von 'Asozialen' und 'Parasiten' in der DDR sind eindrucksvoll von Sven Korzilius (2004) beschrieben worden.

[13] Die von Sheila Fitzpatrick (2002) dargestellten Überlebensstrategien haben auch für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Gültigkeit.

[14] Zur Arbeitsweise der Massenorganisationen vgl. Herbst u.a. (1994).

[15] Vgl. Sabine Hering: Kirche und Wohltätigkeit in Osteuropa, in: Hering/Waaldijk (2006), S. 53-59.

[16] Vgl. Susanne Schattenberg (2002), S. 7-19.

[17] Vgl. Manfred Kappeler (2000).

[18] Exemplarisch sei hier auf das 'Experiment 770' in Rumänien, aber auch auf weitere eugenische Praktiken in Südosteuropa verwiesen, die in den Befunden unserer Forschung über die Jahre 1945-1960 zutage getreten sind (vgl. Hering/Waaldijk 2006, S. 64-74).

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Notes on Author

Prof. Dr. Sabine Hering, born 1947 in Hamburg, is teaching and researching in the areas of Social Pedagogy, Gender and History of Welfare at the University of Siegen, Germany.

Together with Berteke Waaldijk, Nl, she has been Director a research project (2003 – 2005) on “Social Work in Eastern Europe 1990-1960” which has been financed by the Volkswagen Foundation.

Author´s Address:
Prof Dr Sabine Hering
Universität Siegen
Fachbereich 2: Erziehungswissenschaft/Psychologie / Schwerpunkte: Social Work – History – Gender
Adolf-Reichwein-Straße 2
D-57068 Siegen
Deutschland
Tel: ++49 271 740 4245
Email: Hering@paedagogik.uni-siegen.de

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